Wertvolle Pflanzenstoffe
Mit wertvollen Pflanzenstoffen stärken Sie Ihr Immunsystem und beugen gezielt chronischen Krankheiten vor. Die wichtigsten Vertreter möchte ich Ihnen auf dieser Seite vorstellen!
Kreuzblütler
Eine ganz besondere Pflanzenfamilie sind die "Kreuzblütler" (Cruziferaen). Sie stehen an vorderster Stelle für die "krebshemmende Wirkung" von Obst und Gemüse. Hierzu gehören: Kopfkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl und andere Blattkohlarten, wie Grünkohl. Gemüsesorten aus der Familie der Kreuzblütler verfügen über eine große Vielfalt an phytochemischen Wirkstoffen (sekundäre Pflanzenstoffe). Neben vielen Polyphenolen enthalten Gemüse aus dieser Pflanzenfamilie hohe Konzentrationen einer als Glucosinolate bekannten Gruppe von Molekülen. Diese kommen bevorzugt in Rosenkohl und Grünkohl vor. Kohlgemüse sollte nur kurz gekocht und gut gekaut werden, damit es seine heilende Wirkung voll entfalten kann. Viele Informationen über Grünkohl erhalten Sie hier!
Lauchgewächse
Zu den wichtigsten Vertretern der Lauchgewächse (Allium-Arten) gehören: Knoblauch (Allium sativa), Zwiebeln (Allium cepa), Lauch (Allium porrum), Schalotten (Allium ascalonicum) und Lauchzwiebeln (Allium schoenoprasum). Diese Gewächse verfügen über viele Schwefelverbindungen. Bereits im Altertum wurden diese Pflanzen zur Vorbeugung von Krankheiten verwendet. Nach dem aktuellen Wissensstand, spielen die Lauchgewächse besonders bei der Vorbeugung von Krebs im Verdauungssystem oder Prostata eine Rolle. Frischer Knoblauch sollte nur zerdrückt werden und ist auf jedem Fall den Fertigprodukten in Nahrungsergänzungsmitteln vorzuziehen. Sämtliche Allium-Arten finden auch im homöopathischen Arzneimittelschatz Verwendung. So ist die Küchenzwiebel - Allium cepa - eine wichtige Arznei bei Heuschnupfen!
Polyphenole
Polyphenole mit ihren Untergruppen enthalten komplexe Moleküle, die eine äußerst wichtige Rolle in der Physiologie der Pflanze spielen, denn sie besitzen antifugale (pilztötende) und antibakterielle Eigenschaften.
Tomaten
Tomaten beinhalten Lycopin, das zur Klasse der Carotinoide gehört. Es sind jene sekundäre Pflanzenstoffe (bioaktive Substanzen, die keine lebenserhaltende nährende Funktion haben, sondern sich durch ihre gesundheitsfördernden Wirkungen auszeichnen – "anutritive Inhaltsstoffe"), die als lipophile (fettlösliche) Pigmentfarbstoffe für die gelbe, orange und rötliche Farbe zahlreicher Pflanzen verantwortlich sind. Besonders hoch ist der Lycopingehalt in gekochten Tomaten, da hier die Zellstrukturen durch Hitze aufgeschlossen worden. Den höchsten Gehalt haben Tomatenmark und passierte Tomaten.
Grüner Tee
Grüner Tee ist bekannt durch seinen hohen Gehalt an Polyphenolen, diese schwanken jedoch sehr stark. Das hängt mit den unterschiedlichen Zubereitungs arten zusammen. Wenn ein Tee nur kurz gezogen hat, kann er wesentlich weniger Polyphenole enthalten, als ein hochwertiger Tee (z.B. japanischer Grüntee), der lange genug ziehen konnte. Grüner Tee sollte immer frisch gebrüht getrunken werden (drei Tassen über den Tag).
Schokolade/Kakao
Schwarze Schopkolade ist auch reich an Polyphenolen. So enthalten 50 g davon 300 mg Polyphenole. Zwei Teelöffel Kakao enthalten 200 mg Polyphenole. Rotwein (125 ml) 150 g, Milchschokolade jedoch nur noch 100 mg.
Resveratrole
Reservatrol ist ein pflanzliches Hormon, das in den Weinreben vorkommt und als Teil der Abwehrmechanismen der Pflanze gegen Umweltstress oder Mikroorganismen wie Pilze, verantwortlich ist. Rebensorten die in feuchteren Klimazonen wachsen, beinhalten somit eine höhere Menge an Resveratrol als Reben in einem weniger feindlichen Klima. Das Resveratrol ist vor allem in der Schale und in den Kernen enthalten. Es ist in Rotwein vorhanden, jedoch nicht in Weißwein. Auch Traubensaft und Cranberrysaft enthalten Resveratrol. Resveratrol wurde in Ko-jo-kon gefunden, einem japanischen Heilmittel, das aus gemahlenen Wurzeln von japanischem Knöterich (Polygonum cuspidatum), auch falscher Bambus genannt, hergestellt wird. Es wird in Asien seit Jahrtausenden zur Behandlung von Erkrankungen von Herz, Leber und Blutgefäßen eingesetzt. Das Resveratrol, das in unseren Breitengraden vor allem als NEM verkauft wird ist häufig ein Extrakt dieser Wurzeln. Reservatrolen sagt man eine krebshemmende Eigenschaft nach. Jedoch ist nur eingeschränkter Rotweinkonsum angesagt (zwei Gläser/Tag für Männer, ein Glas/Tag für Frauen).
Salvestrole
Salvestrole stellen eine neue Klasse von Pflanzeninhaltsstoffen dar. Sie sind nach den neuesten Erkenntnissen Nährstoffe, die den Krebs bekämpfen können (Prof. Gerry Potter, Anthony Daniels). Einige der bisher indentifizierten Salvestrole sind Antioxidantien, einige Polyphenole, andere sind Phytoöstrogene. Wer sich näher mit dem Thema befassen möchte, dem kann ich das Buch "Salvestrole, Die Antwort der Natur auf Krebs" von Brian A. Schaefer" ans Herz legen. Entscheidend für die Menge an Salvestrolen in Obst und Gemüse ist, dass dieses aus biologischem Anbau stammt. Die Obst- und Gemüsesorten mit dem höchsten Salvestrolgehalt möchte ich nachfolgend aufführen:
Obst, alles wass rot ist: Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Blaubeeren (wilde), Cranberrys, Zwetschgen, Trauben
und: Pflaumen, Himbeeren, rote Johannisbeeren, Erdbeeren, Äpfel, Datteln, Feigen, Mangos, Birnen, Ananas, Melonen,
Gemüse, alles was grün ist: Salat, Wirsingkohl, Gurken, Brokkoli, Rosenkohl, Kohl, Mangold, Chinakohl, Gartenerbsen, grüne Bohnen, Grünkohl, Kohlrabi, Avocado, Brunnenkresse, Artischocken
und: Bohnensprossen, Sellerie, Paprikaschoten (alle Farben), Rucola, wilde Karotten, Zucchini, Speisekürbis.
Den höchsten Salvestrolgehalt haben:
Korbblütler: Kugelartischocke, Distel, Mariendistel, Löwenzahn, Klette, Kamille
Rosengewächse: Hagebutte, Weißdorn
Kreuzblütlergewächse: Kohl, Brokkoli, Blumenkohl, Sommerkohl, Wirsingkohl.
Es sollte stets die ganze Frucht, bzw. das ganze, ungeschälte Bioobst/-gemüse verwendet werden.
Einen interessanten Artikel über Salvestrole bei Krebserkrankungen finden Sie hier verlinkt!
Aus Sprechstunde Naturmedizin News stammt der Artikel über Salvestrole - Bioaktivierte Phytoalexine
Ein gutes Nahrungsergänzungsmittel mit Salvestrolen finden Sie hier verlinkt! Salvestrole
Entzündungs- und krebshemmende Wirkung von Beeren
Der größte krebshemmende Bestandteil, den Beeren enthalten, ist wohl die Ellagsäure. Dieses Molekül ist ein Polyphenol mit ungewöhnlicher Struktur. Den größten Gehalt an Ellagsäure findet man vor allem in Himbeeren (22 mg/Portion) und Erdbeeren (9 mg/Portion) sowie in Nüssen (20 mg/Portion, vor allem Haselnüsse und Pekanüsse. Cranberrys enthalten 1,8 mg/Portion.
Weitere Polyphenole sind die Anthocyanidine, sie sind für fast alle leuchtenden Farben, rot, rosa, lila, orange und blau, in vielen Früchten verantwortlich. Diese Farbenpigmente findet man vor allem in Himbeeren und Heidelbeeren. Heidelbeeren enthalten bis zu 500 mg pro 100 Gramm.
Proanthocyanidine in vielen Nahrungsmitteln haben eine große Schutzwirkung und sind als Antioxidantien bekannt. Man findet sie beispielsweise in: Zimt, Kakaopulver, roten Bohnen, Haselnüssen, Cranberrys, Waldheidelbeeren, Erdbeeren, Äpfeln, Trauben, Rotwein, Himbeeren. Die Proanthocyanidine sollen vor allem bei der Vorbeugung von Darmkrebs eine Rolle spielen. Forschungen werden durchgeführt.
Granatäpfel zeichnen sich ebenfalls durch zwei große Gruppen von Polyphenolen aus, die wahre Antioxidantien-Bomben sind: Anthocyanidine (Farbe) und wasserlösliche Tannine und andere Derivate der Ellagsäure. Somit schreibt man dem Granatapfel starke anti-karzinogene Wirkung zu. Besonders bei Darm-, Brust, Lungen-, Haut- und Prostatakarzinomen hemmen sie das Zellwachstum. Außerdem sinkt der PSA-Spiegel, ein Marker für die Progression von Prostatakarzinomen.
Krebshemmende Gewürze & Kräuter
Durch ihren hohen Gehalt an entzündungshemmenden Wirkstoffen heben sich viele Gewürze und Kräuter von anderen hervor:
Kurkuma
Kurkuma, das Grundgewürz der Inder, in unseren Breitengraden auch als Lebensmittelfarbstoff E 100 bekannt, ist für die gelbe Farbe in Milchprodukten, Getränken, Süßigkeiten und Senf verantwortlich. Kurkuma wurd in medizinischen Schriften bereits 3000 v. Chr. erwähnt. Es ist eine der Hauptzutaten der ayurvedischen Heilkunst. Man sagt ihm auch eine reinigende Wirkung nach. Er hat sich bewährt bei Verdauungsbeschwerden, Fieber, Infektionen, Arthritis, Durchfall und Gelbsucht sowie anderen Leberkrankheiten. Die Curcuminoide sind die wichtigsten Moleküle. Man sagt ihnen große gesundheitsfördernde Wirkung nach. Sie sollen das Thrombose-Risiko senken und wirken hypocholesterolämisch und antioxidativ. Außerdem schreibt man den Curcuminoiden ein hohes antikarzinogenes Potenzial1 zu. Die größte krebshemmende Wirkung von Curcumin zeigt sich auf Dickdarmkrebs. Derzeit laufen viele Studien, die die Wirkung von Kurkuma und Curcumin bei der Behandlung diverser Krebsarten erfassen sollen. Curcumin ist jedoch nur schwach bioverfügbar, d.h. es wird durch den Organismus nur wenig resorbiert. Bekannt ist jedoch, dass ein Molekül des Pfeffers, das Piperin, die Resorption von Curcumin um mehr als das Tausendfache steigern soll. Außerdem wird Curcumin besser vom Körper verwertet, wenn es zhusammen mit den Wirkstoffen von Ingwer und Cumin (Kreuzkümmel) aufgenommen wird (= wesentliche Bestandteile von Curry).
Ingwer
Auch Ingwer hat sowohl entzündungshemmende, wie krebshemmende und antimikrobielle Wirkung durch seinen Wirkstoff "Gingerol".
Chili
Durch seinen Bestandteil Capsaicin, hat der Ingwer entzündungshemmende, sowie krebshemmende und antimikrobielle Wirkung.
Weitere krebshemmende Gewürze sind: Minze, Thymian, Majoran, Oregano, Basilikum, Rosmarin, Petersilie, Koriander, Kreuzkümmel, Fenchel, Anis und Kerbel uvm.
Heilkraft der Pilze
Die Mykotherapie, so nennt man die Behandlung von Krankheiten mit Heilpilzen, gewinnt zunehmend an Bedeutung. In der Traditionellen chinesischen Medizin gehören Heilpilze schon lange zu den hochwertigsten und wirksamsten Arzneimittelgruppen. Der wohl bekannteste Heilpilz in der TCM ist wohl der Reishi-Pilz, er wird als König der Heilpflanzen an die oberste Stelle gesetzt.. Ich möchte Sie weiterführend auf die Seiten des führenden Experten auf dem Gebiet der Mykotherapie in Europa, Herrn Franz Schmaus, verweisen: www.heilenmitpilzen.de
Quellen/Studien
1 Bachmeier, B.E. et al. "Curcumin downregulates the inflammatory cytokines CXC1 and -2 in breast cancer cells via NFkappaB", Carcinogenesis 2008; 29; 779-89.
Krebszellen mögen keine Himbeeren, Goldmann Verlag, Vollständige Taschenbuchausgabe September 2018, 1. Auflage, ISBN 978-3-442-17739-4.
Salvestrole, Die Antwort der Natur auf Krebs, Brian A. Schaefer, ISBN 9780978327415, Clinical Intelligence Corp.