Heilfasten nach der Buchinger-Methode
"Das Fasten ist so alt wie die Völker der Erde"
Das Heilfasten hat eine lange Tradition. Bereits 1935 begann Otto Buchinger sein Buch "Das Heilfasten" mit dieser Aussage. Jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten des Heilfastens. Erwähnung finden, sollte beispielsweise das Medizinische Fasten, das Tee/Wasser-Fasten, die Nulldiät, das Fasten nach F.X. Mayr, das Fasten nach Schroth und andere Varianten.
Das hier praktizierte Heilfasten, lehnt sich an die Buchinger-Methode an und dient sowohl der Prävention (Vorbeugung) und auch Palliation (Linderung von Krankheiten), wenn bereits gesundheitliche Störungen vorliegen. Leiden Sie unter schweren chronischen Krankheiten, befragen Sie bitte vorher Ihren behandelnden Arzt, ob ein Heilfasten in Ihrem Falle angeraten ist.
Wenn Ihnen nachts oder morgens die Gelenke schmerzen, oder wenn beispielsweise trotz Nahrungsverzicht nicht mehr abnehmen können, weil Ihr Stoffwechsel träge geworden ist, so ist möglicherweise Ihre Leber belastet oder schwach. In solchen Fällen hat sich das Heilfasten nach Buchinger bewährt. Es ist ein guter Einstieg zur leberschonenden Ernährungsumstellung:
„Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit –
das Überforderungs-Signal des Mikrobioms ist das metabolische Syndrom“.
Wer darf nicht fasten?
- Personen, die schlecht genährt sind, bzw. erschöpft nach längerer Krankheit oder nach schweren Operationen
- Menschen mit schwerer Schilddrüsenüberfunktion, Tuberkulose und Krebs, usw.
- Patienten mit schweren Nerven- und Geisteserkrankungen, wie zum Beispiel Neurosen oder Psychosen
- Schwangere Frauen und stillende Mütter
- Kinder
- Jugendliche sollten erst dann heilfasten, wenn sie sich bewusst dafür entscheiden
Wie funktioniert das Heilfasten nach der Buchinger-Methode?
Das Heilfasten nach der Buchinger Methode besteht kurzgefasst aus:
2-3 Entlastungstagen: Sie ernähren sich bereits bewusster und verzichten auf Genussgifte, Fleisch, Eier und Milchprodukte usw.
4-8 Heilfastentagen:
- Sie reinigen vor Beginn am ersten Morgen Ihren Darm mit Bittersalz-Mischung (2 Esslöffel Bittersalz auf 3/4 Liter warmes Wasser, zügig trinken, alternativ können Sie auch Glaubersalz verwenden)
- Sie trinken ab da nur noch die vorgekochte und erwärmte Gemüsebrühe (1/4 Liter pro Tag) wahlweise Mittags und
- verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte (1/4 Liter, halb Saft, halb Wasser), wahlweise Abends.
- Da Ihr Darm nun leer ist und keinen Nachschub an fester Nahrung mehr erhält, müssen Sie ihn zwingend alle 2 Tage mit einem Einlauf (1000 ml körperwarmes Wasser) reinigen. Dies ist nötig, um Ihren Körper von Schlacken und Toxinen zu befreien, die ansonsten im Körper verbleiben und immer wieder erneut von der Darmschleimhaut resorbiert würden. In dieser Zeit haben Sie kaum ein Hungergefühl.
- Täglich nach der mittäglichen Gemüsebrühe machen Sie feuchtwarme Leberwickel und legen sich wenn möglich 1/2 Stunde hin. Wenn das nicht geht, weil Sie beruflich unterwegs sind, können Sie die Leberwickel auch Abends machen und dafür den verdünnten Fruchtsaft zur Mittagszeit trinken.
2-4 Aufbautagen: Sie beginnen wieder langsam mit fester Kost, die gezielt den Aufbau des Mikrobioms Ihr Darmschleimhaut fördert.
Während der ganzen Fastenzeit sollte man sich täglich moderat bewegen, z.B. längere Spaziergänge (10000 Schritte), langsames Training, z.B. auf dem Fahrrad usw.
Hier geht es zur Einkaufsliste für das Heilfasten nach Buchinger.
Weiterführende Literatur zum Heilfasten nach Buchinger finden Sie im Buchhandel oder Internet.
Heilfasten als Reinigung & Regeneration:
- Über die Niere: Durch reichliches Trinken von möglichst mineralstoffarmem Wasser
- Über die Leber: Durch tägliche feucht-heiße Leberpackungen
- Über Darm und Gallenblase: durch gezielte Darmentleerungen alle zwei Tage, in Form von Einläufen Einläufe
- Über die Haut: durch Förderung der Durchblutung bei begleitender körperlicher Bewegung (Laufen, Laufen, Laufen..), durch Saunieren, durch Basenbäder (Teil- oder Vollbäder mit Kaiser-Natron
- Über die Lungen: Durch tiefes Atmen bei der Bewegung an der frischen Luft.
- morgens Tee (z.B. Hibiskus, Brennnessel, Roibusch oder ähnliche Kräutertees oder aber Wasser mit frisch ausgepresster Zitrone (Bio), je nach Geschmack. Sollten Sie zu niedrigem Blutdruck neigen, können Sie auch einen leichten Schwarztee trinken
- mittags 1/4 heiße Gemüsebrühe (siehe Einkaufsliste), diese löffeln sie am besten mit einem kleinen Löffel aus!
- nachmittags 1/4 Liter Tee oder auch mehr, ggf. mit 1-2 Tl Honig
- abends 1/4 Liter Fruchtsaft/Wasser-Gemisch
Dazwischen möglichst viel mineralstoffarmes Wasser trinken! Auf Alkohol und Rauchen sollten Sie beim Fasten bitte ganz verzichten. Alkohol im Fasten ist ganz besonders schädlich für die Leber. Ebenso sollten Sie auf das Trinken von Kaffee vorübergehend verzichten.
Leberwickel als Unterstützung der Entgiftung
Ab dem ersten Heilfastentag empfiehlt sich die tägliche Anwendung eines Leberwickels. Mit ihm unterstützen Sie die wichtigste Aufgabe Ihrer Leber - die Entgiftung. An Tagen bei denen Sie normal essen, ist die Leber oft schon mit der Fettverdauung überfordert und schwächelt recht schnell. An den Fasentagen kann sie sich nun endlich wieder einmal ihrer Hauptaufgabe widmen. Durch einen feucht-warmen Leberwickeln unterstützen Sie diese.
Die richtige Zeit für einen Leberwickel ist mittags nach dem Essen, da die Leber zu dieser Zeit besonders aktiv ist. Menschen, die beruflich unterwegs sind, wird empfohlen, den Leberwickel abends nach dem Essen zu machen. Jedoch bitte nicht zeitlich direkt vor dem Schlafengehen. Gönnen Sie sich die Ruhe und legen sich dazu hin!
Sie brauchen dazu:
- ein großes Handtuch
- ein Leintuch (Küchentuch)
- warmes Wasser
- 1 Wärmeflasche
Und so geht`s: Sie befeuchten das Leintuch mit dem warmen Wasser, drücken es aus und legen es auf den rechten Oberbauch, unterhalb des Rippenbogens. Das große Handtuch legen Sie obenauf, so dass Ihre Kleidung nicht nass wird. Dann wird die Wärmeflasche, so warm wie möglich auf das Handtuch gelegt. Sie sollten sich hierzu einen Mittagsschlaf (mindestens 1/2 Stunde) gönnen.
Der Einlauf als unverzichtbarer Bestandteil des Heilfastens
Einläufe sind seit Jahrtausenden ein bekanntes Hilfsmittel. Alte Aufzeichnungen, die von den "Essenern" stammen belegen dies. Sie wurden seit Alters her als wichtige Maßnahme zur inneren Reinigung betrachtet.
Der Einlauf reinigt in erster Linie den Enddarm und einen Teil des Dickdarms. Die Wirkung erfolgt sofort oder einige Zeit nach dem Einlauf. Wer während einer Fastenkur auf den Einlauf verzichtet, riskiert Rückvergiftungen und Kopfschmerzen.
Sie benötigen hierzu: Große Badetücher, das Gummiklistier, eine Schüssel Wasser.
Wie geht`s?
Praktischerweise sollten Sie den Einlauf im warmen Badezimmer vornehmen. Hierzu legen Sie ein paar dicke Badetücher auf den Boden. Die Spitze des Gummiklistiers wird mit Vaseline o.ä. gefettet. Sie befüllen eine Schüssel mit einem Liter Wasser in Körpertemperatur und stellen diese neben dem Liegeplatz auf den Boden. Das Gummiklistier wird nun mehrmals hintereinander (bis die Schüssel leer ist) mit dem Wasser befüllt, das sogleich durch Einführen der Spitze in den After und Zusammendrücken des Ballons in den Darm entleert wird. Dabei sollten sie möglichst mehrmals tief ein- und ausatmen und ruhig werden, damit sich ihr Bauch entspannt.
Nun sollten Sie das warme Wasser möglichst lange (bis zu 1/4-1/2 Stunde) im Darm belassen. Wenn ein starker Drang zur Entleerung einsetzt, gehen Sie diesem nach und benutzen die Toilette. Alle zwei Tage sollten Sie den Einlauf, möglichst zu ungestörten Zeiten wiederholen. Keine Angst, mit der Zeit kriegen Sie Übung. Übrigens: Fertigklistiere, wie sie in der Apotheke zum Abführen erhältlich sind, eignen sich nicht zu Einläufen des Heilfastens!
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